Peggy und Matthias wollten mit Weber-Haus bauen. Das Bauvorhaben schien allerdings unter keinem guten Stern zu stehen. Schon im September 2009 berichteten die beiden in ihrem Blog über das Bodengutachten:
“… Der Boden war bis ca 1,60 m Tiefe nicht tragfähig. Ein kompletter Bodenaustausch bis zu dieser Tiefe wurde empfohlen – und das nicht nur für das Haus, sondern auch für den Anbau, der Garage, Büro und Sauna beherbergen sollte. …”
Die beiden bauen in der Peeneniederung… auch als Amazonas des Nordens bekannt. Will sagen: das ist geologisch sicher keine ganz einfache Gegend. Möglicherweise hätten Peggy und Matthias schon damals die Notbremse ziehen sollen, doch…
“… Nach wie vor waren wir in dieses Dorf verliebt. Das Grundstück war perfekt für uns und vereinigte alles in sich, was wir gesucht haben. …”
Liebe macht manchmal blind, und nicht immer wird Liebe erwidert. Peggy und Matthias hatten genaue Vorstellungen von ihrem Traumhaus: eine rötliche warme Fassade sollte von einem anthrazitfarbenen Dach kontrastiert werden. Die Satzung des Ortes allerdings sah nur Dächer in Rottönen vor:
“… Einziger Lichtblick: Die Kirche hatte ein anthrazitfarbenes Dach. …”
Das Kirchendach war dann aber kein Maßstab für die Entscheidung des Amtes.
“… Bereits beim Einreichen des Bauantrags meinte unsere Sachbearbeiterin vom Bauamt, dass das letzte Wort zur Dachfarbe noch nicht gesprochen sei. Wir sollten noch einmal einen Antrag auf Abweichung stellen und diesen an das Bauamt schicken. Dem Wort und Willen der Gemeinde werde aber Bedeutung beigemessen, es sich also eher um eine Formsache handele. …”
Die Gemeinde selbst sah kein Problem im anthrazitfarbenen Dach, das zuständige Bauamt des Amtes Waren Seenlandschaft allerdings schon. Das Amt liess dann erst einmal die Frist nach LBO nahezu vollends verstreichen, um sodann dem Bauherren in spe mitzuteilen, dass die Gemeinde erstens gar nicht zuständig sei und zweitens ein Ermessen überhaupt nicht ausüben dürfe… Satzung sei schliesslich Satzung! (baublogs.info berichtete)
Trotz eines Krisengespräches unter Beteiligung der Landrätin war und ist eine Lösung des Dachfarbenproblems nicht in Sicht. Logische Konsequenz:
“… Wir haben diese Woche das Bauvorhaben abgebrochen und den Weberhaus-Werksvertrag gekündigt. …”
Auch andere Gründe scheinen eine Rolle gespielt zu haben, denn Peggy und Matthias berichten im Blog von
“… Fehlkalkulationen unseres Architekten und damit verbundene Kostenexplosionen. …”
Details nennen die beiden nicht, doch sie kündigen einen umfangreichen Erfahrungsbericht zum Thema “Bauen mit Weber-Haus” an. Es lohnt sich also, ab und an mal im Blog von Peggy und Matthias vorbeizuschauen. Oder natürlich hier, bei baublogs.info 😉