Die Fertighausbranche profitiert von der sich erholenden Konjunktur. Der Trend geht zu mehr Quadratmetern, gehobenen Ausstattungen und ökologischen Baustoffen, also klettern auch die Durchschnittspreise. Die Insolvenz der Kampa AG, eines ehemaligen Fertigbauriesen, scheint angesichts des Aufschwungs in Vergessenheit zu geraten.
Anselm Kipp vom Bundesverband Deutscher Fertigbau (BDF) erklärt, dass die Branche optimistisch in die Zukunft blicke. Von den 45 Mitgliedern des Verbandes habe nach der Kampa-Pleite kein weiteres aufgeben müssen. Das Geschäft bleibt jedoch eine Herausforderung. 2009 ist der Bau von Wohnimmobilien um fast zehn Prozent eingebrochen.
Dies bestätigt sich auch mit einem Blick auf die Statistik. Wie das Statistische Bundesamt für das abgelaufene Geschäftsjahr ermittelt hat, markiert der Bau von Wohnimmobilien mit 159.000 einen neuen Tiefstand. Auch 2010 begann für viele Anbieter nicht wie gewünscht. Der lange Winter verzögerte im ersten Quartal häufig die zeitgerechte Montage.
Umso stärker stieg die Nachfrage im ersten Halbjahr. Anbieter wie Fertighaus Weiss, Finger-Haus und Baufritz bauen eigene Kapazitäten inzwischen wieder aus, stellen neue Mitarbeiter ein und können neue Aufträge annehmen. Die Unternehmen profitieren trotz der gestrichenen staatlichen Förderprämie derzeit vor allem vom niedrigen Zinsniveau, das Baugeld verbilligt. Zudem werden Häuser als Inflationsschutz geordert. Kipp: “Vor allem energieeffiziente Häuser werden immer öfter als Wertanlage gesehen”.