Franziska und Christian gaben das Stichwort für diesen Artikel bei baublogs.info. Die FingerHaus-Bauherren titeln nämlich in ihrem Baublog: “… so langsam reisst der Geduldsfaden!”. Worum geht es bei den beiden?
“… Wer unseren Blog verfolgt, weiß das wir schon einige Wochen auf die Bauantragsunterlagen warten. …”
Das Warten sollte nun ein Ende haben, wurde ihnen von FingerHaus versprochen, denn die Unterlagen würden per Express zugestellt. Franziska und Christian verliessen sich darauf und verabredeten sich mit ihren künftigen Nachbarn: Die müssen nämlich gegenzeichnen, da ihre Zustimmung benötigt wird.
Bis gegen Mittag war kein Expressbote in Sicht. Anruf in Frankenberg:
“… Uns wurde dann mitgeteilt, dass die Unterlagen […] aufjedenfall heute bei uns eintreffen werden. …”
Der Begriff “heute” wird offenbar regional unterschiedlich interpretiert. Will sagen, in und um Frankenberg meint “heute” vermutlich einen anderen Zeitbegriff als im Odenwald, wo Franziska und Christian bauen.
“… Wir sind gespannt wo unsere Unterlagen hingekommen sind und ob sie überhaupt noch den Weg zu uns finden. …”
Woraus man ableiten darf, dass die Bauantragsunterlagen natürlich nicht angekommen sind. Verständlich, dass da der Geduldsfaden ziemlich dünn wird.
Der Geduldsfaden von Anja und Mario ist ebenfalls recht dünn geworden. Das Bauprojekt der beiden – sie haben mit FingerHaus gebaut – ist schon seit Januar 2011 mit dem Einzug abgeschlossen, doch der Arger lauert überall, was man auch in ihrem Baublog lesen kann. Das beschäftigt sich mit einem ganz besonders delikaten Thema:
“… Wer Hühnermist kennt, den wird jetzt ein Anflug von Würgereiz überkommen. …”
Den nämlich pflegt die Nachbarin der beiden – Anja und Mario haben in einer Baulücke im Bestand gebaut – auf ihrem Grundstück zu lagern. Der Betreiber dieses Blogs hat 6 Monate seiner Wehrdienstzeit in einer Kaserne direkt neben einem Hühner-KZ (sorry für diesen Begriff) verbracht und kennt die Penetranz des Duftes von Hühnerexkrementen daher nur zu genau… Angenehm ist was anderes.
Die Nachbarin scheint nicht wirklich gesprächsbereit, weil sie das schon immer so macht. Das zuständige Amt – selbstredend gibt es ein solches – erklärt sich nach einer Bedenkpause für nicht zuständig. Das zum Einen mit sachliche Argumenten, zum anderen aber…
“… gäbe es zu viel Beschwerden dieser Art und man können nicht allen Nachgehen. Daher sei man von höherer Stelle angehalten solche Verstösse nicht weiter zu verfolgen und stattdessen an einen Anwalt für Nachbarschaftsrecht zu verweisen. …”
Eher ein Fall für einen auf Verwaltungsrecht spezialisierten Anwalt, wie ich finde. – Weitere Details – unter anderem auch zum Angebot der beiden an die Bundesrepublik Deutschland, ein atomares Zwischenlager auf ihrem Grundstück einzurichten – lest bitte direkt bei Anja und Mario nach. Deren Geduldsfaden ist nun nur noch sehr dünn:
“… Langsam hört der Spass auf. Auch wir werden uns langsam etwas energischere Schritte überlegen. Wer es nämlich zu lange toleriert wird es schwer haben dann doch dagegen vorzugehen, weil es als Gewohnheitsrecht ausgelegt werden kann. …”
Zum Glück scheint es in Baden-Württemberg, wo die beiden gebaut haben, wenigstens ein Nachbarschaftsrecht zu geben. Das ist leider nicht überall in Deutschland so.