Iris und Ingo, die mit FingerHaus bauen, haben gerade ein eher unangenehmes Kapitel des Bauens hinter sich und berichten hiervon in ihrem Baublog.
Doch von Anfang an. Die beiden bauen mit Keller, und jeder, der mit Keller baut, fürchtet sich vor der Wortgruppe “Weisse Wanne”. Ich zitiere Wikipedia:
“… Bei richtiger Planung […] und fachgerechter Ausführung ist eine Weiße Wanne wasserdicht. …”
Und damit das Mittel der Wahl, um bei ungünstigen Boden- und/oder Grundwasserverhältnissen das Eindringen von Feuchtigkeit in das Bauwerk, namentlich den Keller, zu verhindern. Ich zitiere noch einmal Wikipedia:
“… Bei fachgerechter Planung und Ausführung ist der Aufwand entsprechend hoch …”
Und das genau ist der Grund, weshalb die kellerbauende Bauherrschaft den Begriff “Weisse Wanne” nicht so gern liest.
Iris und Ingo hatten einen Baustellentermin mit der Firma Partnerbau, die für die beiden den Keller baut. Ein paar Anlaufschwierigkeiten später – der Bauleiter hatte krankheitshalber gewechselt und die korrekten Pläne waren nicht vor Ort – wurde es dann unangenehm.
“… Als der Tiefbauer eingewiesen werden sollte, stellte er einige, ich nenne es jetzt mal Ungereimtheiten fest. …”
Die darin bestanden, dass Iris und Ingo auf dem eigenen Grundstück versickern lassen müssen – einleiten ist untersagt. In der Kombination mit stark bindigem Boden bis in 6 Meter Tiefe keine wirklich glückliche Kombination. Bis in diese Tiefe müssten nämlich die Sickerschächte vorgetrieben werden. Der Tiefbauer war es dann wohl auch, der den Begriff “Weisse Wanne” erstmals ins Gespräch brachte.
“… Diese sei hier wohl das bessere System und in unserem Bereich wurde seit Jahren schon nichts anderes mehr gebaut. …”
Hauptgewinn! Entweder Weisse Wanne oder aber ein aufwändigers Versicherungsssystem. Die beiden waren not amused:
“… Über diese benötigten “Extras” und die entsprechenden Kosten wurden wir nun das erstemal entsprechend in Kenntnis gesetzt. […] Supi – “keinen dichten” Keller für + 5000,- € oder ein dichter Keller und + 9000,-€ …”
Es schlossen sich intensive Recherchen an. Resultat:
“… Unser Fazit war, das hier die Beratung nicht stattgefunden hat und wir auch der Überzeugung waren ein “veraltetes” Produkt zu einem überhöhten Preis zu bekommen. …”
FingerHaus fühlte sich nicht verantwortlich, sondern verwies auf Partnerbau.
“… Fingerhaus hat sich dann etwas zurückgezogen und die Verhandlungen an Uns und Partnerbau abgegeben (Obwohl mein Geschäftspartner eigentlich Fingerhaus ist). Wir hatten dann mehrere recht konstruktive (zumindest zum Schluß) Gespräche mit Partnerbau. …”
Ein in meinen Augen etwas unfreundlicher Akt, den Bauherren so im Regen stehen zu lassen. Egal, schlussendlich wurde eine offenbar für alle Seiten akzeptable Lösung gefunden, die die beiden in ihrem Baublog allerdings nicht näher konkretisieren. Das Fazit der beiden:
“… Im Nachhinein ärgere ich mich über mich selbst, weil ich das Thema Keller zu blauäugig und gutgläubig angegangen bin. Desweiteren über die schlechte Vorab-Beratung sowohl von Fingerhaus, als auch von Partnerbau (speziell zum Keller). …”
Wer, wenn nicht die fachlich verständigen Baufirmen, sollte denn ein Baugrundgutachten richtig lesen und interpretieren können?