Gerade dieser Tage ging – der eine oder andere mag sich erinnern – eine Meldung über die Ticker, nach der die Regeierung einen stark steigenden Strompreis erwartet (Link zur Meldung bei SPON). Unsere geliebte Bundesregierung mit der grandiosen Kandisbunzlerin Merkel an der Spitze wird ja nicht müde zu behaupten, dass die Energiewende die Bürger kaum belaste. Dass neben dem Bundeswirtschaftsministerium auch das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung das ganz anders sieht… das sind sicher alles berufsmäßige Panikmacher.
Die ollen Panikmacher haben auch eine Ursache für den prognostizierten Strompreisanstieg ausgemacht, das sei…
“… der planlose Ausbau der erneuerbaren Energien, vor allem der zu teuren und ineffizienten Photovoltaik. …” [Quelle: SPON]
Der eine oder andere Bauherr sieht das anders, so er denn von den Einspeisevergütungen profitiert. Zu diesen Bauherren gehören Karen und Jürgen. Die beiden bauen mit Bodenseehaus und träumen in ihrem Baublog von einem Plus-Energie-Haus.
“… die Photovoltaik-Anlage […] ist […] in spätestens 3 Wochen installiert und speist dann fleissig Strom in ein Netz, das für dezentrale Energieeinspeisung gar nicht ausgelegt ist. Aber so technisches Zeugs kümmert ja eh keinen… “
Hey, das ist exakt der Standpunkt unserer geschätzten Bundesregierung! Ich wusste doch, dass die Damen und Herren intensiv auf die Stimme des Volkes hören 😛 – Warum aber können Karen und Jürgen von einem Plus-Energie-Haus träumen? Die Antwort geben sie in ihrem Baublog.
“… es sieht so aus, als ob wir auf dem Papier dann in einem Jahr mehr Energie erzeugen werden als wir verbrauchen. …”
Ganz utopisch scheint dieser Traum nicht zu sein, wie man in einigen anderen Baublogs lesen kann. Interessieren würde mich allerdings, ob diese Rechnung mit oder ohne Wärmepumpe gemacht wurde.
Der vorhin bereits genannte Panikmacher, das Rheinisch-Westfälische Institut für Wirtschaftsforschung, macht für den prognostizierten Strompreisanstieg eine Modellrechnung auf:
“… Ein Durchschnittshaushalt mit einem Jahresverbrauch von 3500 Kilowattstunden würde demnach um bis zu 175 Euro zusätzlich im Jahr belastet. …” [Quelle: SPON]
Der Vebrauch kommt in einem Vierpersonenhaushalt sicher irgendwie hin. Allerdings nur dann, wenn der seine Hütte nicht direkt oder indirekt mit Strom beheizt. Kommt eine Wärmepumpe ins Spiel, die ja nach Anlage und Wärmebedarf gerne mal um die 3 Megawattstunden je Jahr verbraucht, sieht die Rechnung dann etwas anders aus. Das dass alles vermutlich keine Panikmache, sondern böse Realität ist, kann man im Baublog der Gussek-Haus-Bauherren Anja und Alex nachempfinden. Denen flatterte dieser Tage unangehme Post ins Haus. Nein, keine Wahlkampfwerbung der CDU 😛
“… Unser Stromversorger (EnBW) kündigt unseren alten Wärmepumpentarif zum 01.10.2011. …”
Und bietet einen neuen Vertrag mit ein ganz klein wenig ungünstigeren Konditionen an. Die beiden haben das mal fix durchgerechnet:
“… Damit steigen für uns die Heizkosten um mal eben ein Drittel an. …”
Wie gesagt, nach Auffassung von Regierung und Kanzlerin wird die Energiewende die Bürger kaum belasten 😀
Abschließend, weil es gerade so schön passt, zurück zur Kandisbunzlerin. Die nämlich
“… lobte die Energiewende am Samstag als “einzigartige Chance” für ihre Partei. … [Quelle: SPON]”
Korrekt. Und zwar als einzigartige Chance, samt Kandisbunzlerin vom Wähler in den Mülleimer der deutschen Nachkriegspolitik befördert zu werden 😛